Erforschung der Lebensdauer von Baustoffen und -produkten als Grundlage für die Umweltbewertung von Bauprojekten

Mit ca. 2/3 aller anfallenden Abfälle im Baubereich gehört dieser Sektor zu den Ressourcen-intensivsten in Deutschland. Um das Ziel der Bundesregierung, die 2,5-fache Erhöhung der Ressourcenproduktivität bis zum Jahr 2020, zu erreichen, erscheinen deshalb gezielte Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz im Bausektor besonders sinnvoll. Zur ganzheitlichen und richtungssicheren Ermittlung von Ressourceneinsparpotenzialen, sind lebenszyklusweite Betrachtungen notwendig. Annahmen zur Lebensdauer bzw. zur Länge der Nutzungsphase haben hierbei einen erheblichen Einfluss auf das Untersuchungsergebnis. Das vorliegend beschriebene Projekt zielt daher auf die Erarbeitung standardisierter Richtwerte für Grundannahmen zur Lebensdauer von Baustoffen und Bauprodukten aus vier Betrachtungswinkeln:

 
     
 

• Technische Nutzungsdauer/Haltbarkeit von Baustoffen
• Ökonomische Nutzungsdauer: Finanzierung, Instandhaltung / Wirtschaftliche Zyklen: Garantien
• Ästhetische Nutzungsdauer: Mode- bzw. Image-Gründe (Farbe, Material)
• Annahmen zur Instandhaltung und Instandsetzung

Eine eindeutige, d.h. durch Messungen verifizierbare, Nutzungsdauer zu bestimmen, wird nicht möglich sein, da z.B. die Gründe für einen Austausch von Materialien oft willkürlich und deshalb nicht systematisch einzuplanen sind. Tendenz- bzw. Richtwerte werden sich aus Erfahrungswerten den-noch bestimmen lassen. Ziel ist es, mit Hilfe dieser Richtwerte eine Standardisierung der Grundannahmen zur Lebensdauer von Bauprodukten einzuleiten. Um eine möglichst breite Akzeptanz der Projektergebnisse zu gewährleisten, werden diese deshalb in einem interessenpolitischen Prozess in Zusammenarbeit mit Sachverständigen und Fachverbänden rückgekoppelt.

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